"die Musik Schwarzafrikas (also des afrikanischen Kontinents unterhalb der Sahara), die nicht unter dem Einfluß der arabischen Musik Nordafrikas steht. In dieser gewaltigen Region mit mehr als 40 Nationen, von denen jede ihre eigene Geschichte und einzigartige Mischung aus Kulturen und Sprachen besitzt, haben sich zahlreiche Musiktraditionen entwickelt.
Musikstil
Obwohl die afrikanische Musik so viele verschiedene Arten umfaßt, weist sie einige Züge auf, die allen Stilen gemeinsam sind. Eines dieser Merkmale ist die Verwendung der Wiederholung als Organisationsprinzip. In der Mbira-Musik des Shona-Stammes in Zimbabwe wird durch Händeklatschen der Musiker und der Zuhörer ein Muster erzeugt, das wiederholt wird, und der Musiker spielt zu diesem Grundgerüst Improvisationen. Eine weitere typische Eigenschaft aller afrikanischen Musiken ist die Polyphonie (Vielstimmigkeit). Vor allem aber hat die afrikanische Musik einen starken "Konversationscharakter", d. h. die einzelnen Stimmen, Instrumentalteile und das Händeklatschen der Musiker und des Publikums stehen in einer lebendigen, interaktiven Beziehung zueinander. Eine der am weitesten verbreiteten Art des Musikmachens ist das Call-and-Response-Prinzip, bei dem Solosänger und Chor einen vorgegebenen Refrain im Wechsel wiederholen, wobei der Vorsänger große Improvisationsfreiheit hat. Im unendlich reichhaltigen Muster afrikanischer Ensembles gibt es z. B. in Westafrika Trommelgruppen aus drei bis fünf Trommlern, die ineinandergreifende Muster spielen. In einem solchen Ensemble hat jeder Trommler seine eigene Technik, die Trommel zu schlagen, um Tonhöhen und Klangfarben zu erzeugen, die seine Trommel von den anderen unterscheidet. Die Instrumente dieser Ensembles umfassen oft auch Rasseln sowie Glocken, auf denen man mit einem Stöckchen ein sich wiederholendes Muster anschlägt, das aus dem dichten Gewebe der Trommelrhythmen heraussticht und den Trommlern hilft, im Takt zu bleiben. In der Akadinda-Xylophonmusik des Baganda-Stammes in Uganda sitzen sich zwei Gruppen von je drei Musikern an einem Xylophon gegenüber. Die erste Gruppe spielt ein sich wiederholendes Muster im Abstand von einer Oktave, während die zweite Gruppe die fehlenden Schlge durch damit ineinandergreifende Muster ergänzt. In Ost- und Zentralafrika sowie im Süden Afrikas spielen Ensembles gestopfte Flöten oder Trompeten, wobei die Musiker in einer festgelegten Reihenfolge je eine Note spielen. Der Wechsel zwischen den einzelnen Teilen erzeugt ein reiches, polyphones Klanggewebe. Diese Art der Aufführungspraxis, der so genannte Hoquetus, war auch ein Merkmal der europäischen Musik des spten Mittelalters (14. und 15. Jahrhundert). Der Hoquetus ist auch in der Musik des San-Stammes der Wüste Kalahari und bei den Pygmen des zentralafrikanischen Regenwaldes von Bedeutung. Bei den Völkern im Süden Afrikas ist die Polyphonie in der Vokalmusik am weitesten entwickelt. In der traditionellen Chormusik der Zulu treten die einzelnen Stimmen an unterschiedlichen Stellen in einen fortlaufenden Gesangszyklus ein, so daß sie sich überlappen und ein feines, sich beständig änderndes Stimmgewebe bilden. Diese Technik wird auch beim Sologesang eingesetzt, wobei der Sänger von einem Einsatzpunkt zum nächsten springt und so dem polyphonen Gesamtgebilde Kontur gibt. In der afrikanischen Musik finden sich eine Vielzahl verschiedener Stimmqualitäten, und häufig bindet man Gegenstände wie Glöckchen, Rasseln und Membrane an Instrumente, z. B. an die Mbira, um ein "schwirrendes" Geräusch zu erzeugen.
Instrumente
In der afrikanischen Musik hört man eine breite Palette von Instrumenten. Trommeln sind die am häufigsten verwendeten Instrumente, sie treten in zahlreichen Formen und Größen auf. Den Trommelkrper fertigt man aus Holz, Kürbissen oder Ton, das Fell aus Reptilhaut oder dem Fell von Kühen, Ziegen oder anderen Tieren. Zu den wichtigsten Typen gehören aneinandergereihte Trommeln, die in einem Rahmen angebracht sind und von einer Gruppe von Trommlern gespielt werden, sowie Reibtrommeln, bei denen der Klang durch Reiben der Membran erzeugt wird, und die westafrikanische Sanduhrtrommel, die auch als "Talking Drum" ("Sprechende Trommel") bezeichnet wird, da sie die menschliche Stimme nachahmt. Aufgrund der stereotypen rhythmischen Muster steht die traditionelle Trommel in der afrikanischen Musik im Mittelpunkt, doch gibt es auch zahlreiche andere Schlaginstrumente, die zu dem komplexen Klanggewebe dieser Kunst beitragen: Schlaghölzer, Glocken, Rasseln, Schlitztrommeln, Kürbis-, Ton- und Standfuþtrommeln sowie Xylophone. Häufig erklingt auch die Mbira, je nach Region auch Kalimba oder Likembe genannt, ein hölzerner Kasten, auf dem eine Anordnung von Metall- oder Bambuszungen angebracht ist. Das Instrument wird in der Hand oder auf dem Schoß gehalten, und der Musiker zupft die freischwingenden Enden der Zungen mit den Fingern. Beliebte Saiteninstrumente der afrikanischen Musik sind einsaitige Musikbgen, Lauten, Lyren, Harfen und Zithern. Die professionellen Musiker des Mandinka-Volkes in Gambia spielen die Kora, eine 21-saitige Harfenlaute. Sie hat Saiten, die gezupft werden und solche, die bei den gezupften Saiten frei mitschwingen. Die Xalam, eine gezupfte Laute, eine nahe Verwandte des afro-amerikanischen Banjos, ist in Senegal verbreitet. Der Musikbogen besteht aus einer Saite, die zwischen die Enden eines biegsamen Stockes gespannt ist. Er spielt besonders in der traditionellen Musik der südafrikanischen Völker eine Rolle, z. B. bei den San, den Xhosa und den Zulu. Flöten, Pfeifen, Oboen und Trompeten sind die beliebtesten Blasinstrumente in der afrikanischen Musik. Quer- und Lngsflten aus Bambus, Rohr, Holz, Ton, Knochen oder anderen Materialien sind in der ganzen Sahel-Region verbreitet. Trompeten, die ebenfalls weit verbreitet sind, fertigt man meist aus Horn oder Holz. Die Klarinetten der Savanne Westafrikas werden aus Mais- oder Sorghum-Stängeln gefertigt und haben an einem Ende ein Rohrblatt, das aus dem Stamm geschnitten wird. Doppelrohrblattinstrumente, z. B. die Algaita der Haussa, stammen ursprünglich aus Nordafrika.
Afrikanische Musik in der Gemeinschaft
Die Griots, eine Kaste professioneller Barden und Unterhalter, spielten in den Königreichen, die zwischen dem 10. und dem 20. Jahrhundert in den verschiedenen Regionen Afrikas entstanden, eine bedeutende Rolle als "Geschichtsschreiber". Noch heute erzählen die professionellen Barden der Mande in Westafrika die Geschichten mächtiger Knigshuser und bieten den Herrschern der Gegenwart ihren Rat an. Bei den Yoruba in Nigeria hörte ein unfhiger oder ungerechter König die Forderung des Volkes nach seiner Abdankung oft als erstes von seinen "sprechenden Trommlern". Als ugandische Regierungstruppen im Palast des Knigs (Kabaka) von Buganda einmarschierten, zerstörten sie als erstes die Musikinstrumente des kniglichen Ensembles. In seinen Memoiren beschrieb der Kabaka die königlichen Trommeln als das "Herz" seines Königreiches. Musik spielt auch in der Gegenwart eine unvermindert wichtige Rolle in der afrikanischen Gesellschaft. Sie ist ein Medium für die Vermittlung von Wissen und Werten und das Herzstück von Zeremonien zur Feier wichtiger Ereignisse in der Gemeinschaft und umwälzender Entwicklungsschritte des Einzelnen. Die Musik wird dabei von Rede, Tanz und Kunst ergänzt, so daß regelrechte "Multimedia-Ereignisse" stattfinden. Selbst in Gesellschaften mit einer hoch entwickelten Tradition des professionellen Musizierens wird die Fähigkeit aller Gemeinschaftsmitglieder, an einem musikalischen Ereignis teilzunehmen, indem sie beim Gesang des Chores mitsingen oder die Musik durch rhythmisches Händeklatschen begleiten, als natürlicher Bestandteil der kulturellen Kompetenz betrachtet. Wichtige Phasen im Leben des Einzelnen sind oft von Musikzeremonien begleitet. Zum reichen Schatz dieser rituellen Musik gehören Wiegenlieder, Lieder für Kinderspiele, für Initiationsriten, Hochzeiten, die Verleihung besonderer Titel, Beerdigungen und für das Gedenken an die Vorfahren. Bei den Yoruba in Nigeria muß eine Mutter von Zwillingen eine bestimmte Folge von Liedern singen, und in Ghana gibt es Gesänge, mit denen man Bettnässer ärgert, und solche, mit denen man den ersten Ausfall eines Milchzahnes bei einem Kind feiert. In vielen afrikanischen Religionen herrscht der Glaube, daß Klang bzw. Musik eines der Mittel ist, mit denen Götter und Menschen dem Universum eine Ordnung geben. In Westafrika spielen Trommler in Trance-Zeremonien, bei denen die Götter in den Körper eines Schamanen eintreten, eine bedeutende Rolle. Ein fähiger Trommler muß den speziellen Rhythmus für jeden Gott beherrschen und hat die Aufgabe, während eines solchen Ritus den Fluß der übernaürlichen Krfte zu regeln. Die Mbira-Spieler der Shona in Zimbabwe erzeugen bei Heilungszeremonien durch ihre Musik eine Schwingung, die es den Geistern der Vorfahren ermöglicht, in den Körper einer dafür ausgewählten Person einzutreten. Die Musik dient auch dazu, Arbeitsablufe zu organisieren. Die Männer des Kpelle-Stammes in Liberia koordinieren mit Hilfe einer Art gesanglichen Hoquetus die Schläge ihrer Macheten, während sie für das Anlegen von Reisfeldern dichtes Gestrüpp mähen. Bei den Pygmenvölkern der zentralafrikanischen Regenwälder stimmen die Jäger, während sie durch das Dickicht streichen, durch Singen und Rufen ihre Vorstöße aufeinander ab. Im Süden Afrikas halten die Hirten ihre Viehherden mit Flötenklngen und anderer Musik zusammen.
Popmusik
In der afrikanischen Popmusik verschmelzen Elemente der afrikanischen, europäischen und amerikanischen Musiktraditionen mit denen des Nahen Ostens. Pionierarbeit für diese Synthese leisteten die Arbeiter, die Anfang des Jahrhunderts in die aufstrebenden Kolonien gelangten. Seit Entwicklung der elektronischen Massenmedien wird der populäre Musikstil stark durch die neuen technischen Mglichkeiten beeinflußt. Die weltweite Beliebtheit afrikanischer Musik wuchs besonders in den achtziger Jahren, u. a. durch das Mitwirken afrikanischer Musiker auf Alben bekannter Popstars wie Paul Simon, Peter Gabriel und David Byrne. Der einflußreichste Stil der afrikanischen Popmusik ist die Musik der kongolesischen Gitarrenbands, der Soukous. Diese Richtung hat ihre Ursprünge in den Städten Zentralafrikas, ist jedoch stark von der afro-kubanischen Musik geprägt und wird heute von Gruppen in Kinshasa, Brazzaville und Paris gespielt. Hauptfiguren der Soukous sind Franco et l'Orchestre O.K. Jazz, Rochereau, Mbilia Bel, Papa Wemba und Loketa. Ende des 19. Jahrhunderts trat in Ghana ein Stil namens "Highlife" auf. In der Highlife-Musik gibt es zwei Arten von Musikensembles: Tanzbands mit Trompeten und Saxophonisten, die eine afrikanisierte Version der westlichen Gesellschaftstanzmusik spielen, und Gitarrenbands, die meist mehrere elektrische Gitarren und eine Kombination von Perkussionsinstrumenten umfassen. In Nigeria ist der Afro-Beat von Fela Anikulapo-Kuti, der früher zu den Highlife- Musikern gehörte, stark von der afro-amerikanischen Popmusik und dem Jazz beeinflußt. Yoruba-Musiker entwickelten eine Variante des Gitarrenband-Highlife, die so genannte Juju- Musik. Bei dieser Musik steht die Talking Drum im Vordergrund, und die Texte der Lieder wurzeln in überlieferten Sprichwrtern und Lobesgedichten. Zu den beliebtesten Stars der Juju-Musik zählen King Sunny Adé und Chief Commander Ebenezer Obey. In Zimbabwe waren Thomas Mapfumo und der Gitarrist Joshua Sithole die treibende Kraft hinter der Entstehung eines Stiles namens Jiti, dessen Merkmal die Übertragung der Mbira-Muster der Shona auf die elektrische Gitarre ist. Diese Musikrichtung war entscheidend an der Verbreitung von Protestliedern der Widerstandsbewegung während des Unabhängigkeitskrieges gegen die von Weißen dominierte Regierung Rhodesiens (des heutigen Zimbabwe) beteiligt. Die Tradition der professionellen Griots in der Savannenregion Westafrikas wird von Musikern wie Youssou Nídour aus Senegal und Salif Keita aus Mali fortgeführt. Diese Musiker, die ihre Plattenaufnahmen hauptsächlich in Paris machen, verwenden traditionelle Instrumente wie Xylophon und Kora und ergänzen diese durch elektrische Gitarren und Synthesizer. Ihr Gesangsstil spiegelt häufig den Einfluss der islamischen Musik auf die Savannenregion wider. Südafrika ist die Heimat einiger der bekanntesten Stile der afrikanischen Popmusik. Mbaqanga, eine Variante, deren Wurzeln sich in den schwarzen Townships finden, die während der Apartheidra entstanden, ist eine der populärsten Formen der Tanzmusik. Zeitgenössische Mbaqanga-Gruppen, z. B. die Soul Brothers und Mahlathini and the Mahotella Queens, haben meist einen Leadsänger und einen Chor, elektrische Gitarre und elektrischen Bass, eine Anordnung von Trommeln und eine Kombination aus Saxophon, Akkordeon oder Orgel. Ein Gesangsstil der Mnnerchre der Zulu, der so genannte Isicathamiya, zu dessen Vertretern z. B. Ladysmith Black Mambazo gehören, schöpft aus einem reichen Vorrat an traditionellen Hochzeitsliedern, afro-amerikanischer Chormusik und Kirchenhymnen im Stile von Wesley.
"Sammelbezeichnung für die Musik von Afrikanern - die als Sklaven nach Nord- und Südamerika deportiert wurden - und deren Nachkommen. In der frühen afroamerikanischen Musik der Vereinigten Staaten verbanden sich musikalische Formen aus Afrika mit Sprache und Strukturen europäischer Musik. Diese Musik, die sich aus work songs (Arbeitsliedern), calls (kurzen Ausrufen), street and field cries, hollers (Schreien), Liedern in Reimform und Spirituals zusammensetzte, spielte eine wichtige Rolle im Leben der Sklaven: Sie sangen während der Arbeit, gestalteten Gottesdienste und hielten mit der Musik die Kommunikation innerhalb der Gruppe aufrecht. Nicht zuletzt half ihnen die Musik auch dabei, besser mit der psychischen Belastung der Sklaverei zurechtzukommen. Viele der Lieder bedienten sich der afrikanischen Form des call and response, der Frage und Antwort: Ein Vorsnger gab die Melodielinie vor, der Rest der Gruppe fiel beim Refrain ein. Diese Form ging neben einer Reihe echter afrikanischer Lieder in das afroamerikanische Spiritual ein. Sowohl das geistliche Spiritual als auch später der weltliche Blues bedienten sich der afrikanischen Tradition, Variationen zu improvisieren. Aus der afrikanischen Trommeltradition wurde zudem die Polyrhythmik übernommen, bei der gleichzeitig unterschiedliche rhythmische Muster mit unterschiedlichen Metren kombiniert wurden. Das Zusammenspiel gegensätzlicher Rhythmen wurde in eine sptere Form der afroamerikanischen Musik übernommen: den Jazz. Obwohl es sich beim Spiritual um geistliche Musik handelt, war es die vorherrschende afroamerikanische Musikform im 19. Jahrhundert. Weltliche Musik spielte nur eine untergeordnete Rolle. Wie die Spirituals wurden auch die Work songs, Calls und Cries ohne musikalische Begleitung gesungen. Zu den ersten Instrumenten der Sklaven gehörten Trommeln und das von ihnen entwickelte Banjo. Später wurden noch Flöte, Geige und die Gitarre benutzt. Aus Gitarre, Geige und Banjo bestand in der Regel auch die Besetzung der so genannten "String Bands", die die Musik für die euroamerikanischen Gesellschaftstänze des 19. Jahrhunderts lieferten: Jigs, Reels, Buck and Wing, Kotillon und Quadrille. Behelfsmäßige Instrumente wie der Skiffle-Bass (ein Kontrabass auf einer Waschwanne) und Krüge kamen bei den String Bands ebenfalls zum Einsatz.
Der Jazz und seine Vorläufer
Im Anschluß an den Amerikanischen Bürgerkrieg entstanden zahlreiche Lieder und Balladen, der Blues nahm allmählich seine moderne Form an. Die Musik der schwarzen Minstrel Shows, der String Bands, der Brass Bands und des Honky Tonk Pianos begann sich allmählich durchzusetzen, es entstanden nach und nach Gattungen wie der Cakewalk und der Ragtime. Nachdem der Ragtime im Süden und im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten entstanden war, entwickelte er sich in Saint Louis, Missouri, zu seiner klassischen Form weiter und wurde schließlich von Pianisten wie Scott Joplin perfektioniert. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts verschmolzen die musikalischen Stile der Schwarzen in Amerika, und es entstand eine neue amerikanische Musik, der so genannte Jazz. Der Jazz erlebte seine erste Blüte in New Orleans, Louisiana, und trat von dort aus seinen Siegeszug ¸ber das ganze Land an. Zu den wichtigsten Musikern des Jazz gehörten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Louis Armstrong, Fletcher Henderson, Billie Holiday, Duke Ellington und Dizzy Gillespie.
Mitte des 20. Jahrhunderts
In den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Rhythm and Blues aus einer Mischung von ländlichem Blues und schwarzem Big Band Swing. Die Ensembles bestanden aus einem Solosänger bzw. Soloinstrumentalisten. Diese wurden von einer Rhythmus- bzw. Begleitgruppe unterstützt. Zu den Pionieren, die den Rhythm and Blues populär gemacht haben, gehren T-Bone Walker, Little Walter, Louis Jordan, Fats Domino, James Brown, Ray Charles und Ruth Brown. Der Rhythm and Blues ist die Grundlage, auf der sich die gesamte schwarze Musik, die amerikanische Rockmusik sowie die Popmusik nach 1950 entwickelt hat. Beim Soul handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Rhythm and Blues. Im Grunde genommen wird dabei der Rhythm and Blues der fünfziger Jahre mit verschiedenen Formen der Gospelmusik verbunden. Der Soul kommt in zwei wichtigen Erscheinungsformen vor: Eine Form ist der glatte, anspruchsvolle Motown-Sound, der von der Motown Record Company geprägt wurde, die Künstler wie Stevie Wonder, The Supremes und The Temptations unter Vertrag hatte. Die andere Erscheinungsform ist der eher gospelorientierte Memphis-Sound, zu dessen wichtigsten Vertretern Otis Redding und Booker T. and the MGs zählen. Die Wurzel der Gospel-Bewegung geht zurück auf die Gottesdienste der Black Holiness Church und die von Charles A. Tindley, eines Geistlichen aus Philadelphia, aufgenommenen Songs. Unter Einbeziehung von Elementen der Work songs, Hollers, Cries, Spirituals sowie des Blues und Jazz wurde die schwarze Gospelmusik unter dem Musiker Thomas A. Dorsey und der Sängerin Roberta Martin weiterentwickelt und in einigen schwarzen Gemeinden zu einem wichtigen Bestandteil des Gottesdienstes. Zu den wichtigsten Interpreten der Gospelmusik gehören Mahalia Jackson, die Clouds of Joy, James Cleveland sowie Andrae Crouch and the Disciples. In den siebziger Jahren entstand in den Straþen New Yorks eine neue musikalische Form: der so genannte Rap. Das Album "Rapper's Delight" der Band Sugar Hill Gang (1979) war das erste kommerziell erfolgreiche Rap-Album. Auf der Basis von Funk- und Hardrock-Elementen sowie vielfältiger Sounds singen die Rapper oft komplizierte rhythmische Verse. In den Texten geht es meist um das Leben im Ghetto. In den achtziger Jahren trat die Musik ihren Siegeszug in den Vereinigten Staaten an, da sich die jungen Zuhörer mit der zornigen Ausdrucksweise der Rapper identifizierten, die soziale Mißstände, Rassismus und Drogenmißbrauch anprangerten. Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre kam es zu Kontroversen, da einigen Künstlern vorgeworfen wurde, sie würden rassistische und sexistische Texte verbreiten.
Lateinamerikanischer Einfluss
Die Beziehung zwischen lateinamerikanischer Musik und schwarzer Musik in Amerika zeigt sich am deutlichsten in der gemeinsamen Akzentuierung des Off-Beat. Zwischen 1900 und 1940 kamen lateinamerikanische Tänze, wie der Tango aus Argentinien, der Merengue aus der Dominikanischen Republik und der Rumba aus Kuba, in die Vereinigten Staaten. In den vierziger Jahren begann eine Verschmelzung von lateinamerikanischer Musik mit Elementen des Jazz. Ausgelst wurde dies durch den afrokubanischen Mambo und den brasilianischen Bossa Nova. Ende der sechziger Jahre fand insbesondere durch Mongo Santamaria und Willie Bobo eine Mischung von lateinamerikanischer Musik und Soul statt. Der kubanisch- puertoricanische Salsa wurde als eigene Stilrichtung anerkannt. Im Gegenzug hat aber auch die afroamerikanische Musik z. B. in der Karibik, in Lateinamerika und in Afrika für eine Vermischung musikalischer Stile gesorgt. So entstanden der jamaikanische Reggae und seine Vorläufer, der Ska, Rocksteady und der afrikanische Highlife. Konzert- und Vokalmusik Schwarze Künstler haben zudem eine lange Tradition als Interpreten von europäischer Konzert- und Instrumentalmusik." (aus: ME)
"Bezeichnung eines vor allem in den USA während der neunziger Jahre entstandenen Trends, der versucht, die ursprünglichen Qualitten der frühen Rockmusik als Subkultur und Ausdruck jugendlicher Rebellion wiederzubeleben. Alternative Rock ist vor allem die Musik junger Hörer, wie sie an amerikanischen Colleges vorzufinden sind. Als eine vor allem von Independent Labels (siehe Indie) verbreitete Gegenkultur ist Alternative Rock eine bewußte Abkehr von einer Pop-Musik, die von etablierten, mächtigen Medienkonzernen und alternden Superstars geprägt ist, wie es vor allem Ende der achtziger Jahre zu beobachten war. Der Erfolg von Alternative Rock hat jedoch viele internationale Plattenkonzerne dazu veranlaßt, Gruppen aus diesem Bereich im großen Stil zu vermarkten. Die Entwicklung des Grunge vom Teil einer Subkultur zum Bestseller mag ein Beispiel für das fragwürdige Etikett des Alternative Rock sein." (aus: ME)
"afroamerikanischer, meist gesangsbetonter Musikstil mit einfacher rhythmischer Begleitung, bestehend aus zwölf Takten in drei Teilen zu je vier Takten im 4/4-Rhythmus. Ursprünglich die Musik der aus Afrika verschleppten Sklaven in den amerikanischen Südstaaten, entwickelte sich der Blues als weltliches Pendant zur etwa gleichzeitig entstandenen Gospelmusik zu einer der wichtigsten Inspirationsquellen der zeitgenössischen populären Musik Nordamerikas, insbesondere der Rockmusik und des Jazz. Als Standardform des Blues entwickelte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die so genannte Bluesformel, ein Akkord- und Taktschema, das sich dem Aufbau der Bluestexte entsprechend in drei viertaktige Teile gliedert: Der Text des Blues weist immer die Form einer dreizeiligen Strophe auf, die aus der ersten Verszeile, deren Wiederholung und einer neuen dritten Verszeile besteht (A A B). Die typische Harmoniefolge dieser Abschnitte basiert auf der ersten (I), vierten (IV) und fünften (V) Stufe der Tonleiter. Die Akkordfolge wird oft abgewandelt, ohne jedoch die Hauptharmonien aufzugeben. Auf jeden gesungenen Textabschnitt folgt normalerweise eine Instrumentalimprovisation, wodurch sich dann ein Ruf- Antwort-Schema ergibt. Dem Blues liegt eine spezielle Tonleiter zugrunde (Bluestonalitt), in der die dritte und siebte Stufe neutral intoniert werden (blue notes). Das Wort blues bezeichnet urspünglich einen depressiven Gemütszustand, daraus leitet sich auch das blues feeling ab. Der Bluesgesang, der auf verschiedene Formen der Sklavenlieder der Schwarzen zurückgeht, war bis Ende des 19. Jahrhunderts im Süden der USA weit verbreitet. Die Texte handeln meist von den persönlichen Problemen der Snger, von sozialen Mißständen und Rassendiskriminierung. Die Formen des archaic- oder country-Blues wichen in Text und Melodie oft stark voneinander ab; die Snger begleiteten sich fast immer selbst auf der Gitarre oder der Mundharmonika. Zu den Sängern dieses Stiles gehrten Namen wie Blind Lemon Jefferson und Leadbelly (Huddie Ledbetter). Die zwölftaktige Bluesform ist seit 1912 nachweisbar, als der Memphis Blues von W. C. Handy herauskam. Zwei Jahre später erschien der legendre Saint Louis Blues. Der klassische city-Blues entstand in den zwanziger und dreißiger Jahren mit den Songs von Ma Rainey, Bessie Smith und anderen. Für Text und Musik bildeten sich Standardformen aus, und die Sänger arbeiteten oft mit Jazzbands oder Pianisten zusammen. Die für Soloklavier bearbeiteten Blues-Kompositionen verhalfen dem Boogie Woogie zum Durchbruch. Der Blues gilt als Vorform des frühen Jazz, er entwickelte sich jedoch auch unabhängig von diesem weiter. In den vierziger Jahren traten Sänger wie T-Bone Walker und Louis Jordan mit Big Bands oder Ensembles in der Besetzung E-Gitarre, Akustikbass, Schlagzeug und Saxophone auf. Auch die elektronische Orgel wurde zu dieser Zeit immer öfter mit einbezogen. Nach 1950 verwendeten B. B. King, Ray Charles und andere verbesserte E- Gitarren und elektronische Bässe; Blechblasinstrumente ersetzten oftmals die Saxophone. Plattenfirmen verwendeten für alle Musikformen, die im urban-Blues-Stil komponiert waren, die Begriffe rhythm and blues und später Soul. Einer der wichtigsten Bluesgitarristen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist John Lee Hooker. Von ihm haben die meisten Bluesgitarristen der Gegenwart gelernt, so auch Eric Clapton." (aus: ME) > Sample
"Verwendung traditioneller, ländlicher Instrumente wie etwa banjo und fiddle und Musikstile in der modernen Rockmusik." (aus: DFU) > Sample
"Country- und Western-Musik, populärer amerikanischer Musikstil, der aus der traditionellen Volksmusik des Südens von Nordamerika (die wiederum in der Volksmusik Englands und Irlands wurzelt) entstanden ist und durch zahlreiche andere Stile beeinflußt ist. Die wichtigsten Instrumente sind Banjo, Fiedel, Mundharmonika und Gitarre. Die Country-Musik wird auch als der "Blues des weißen Mannes" bezeichnet. In den 1920er Jahren bezeichnete man in der neu aufkommenden Musikindustrie die Musik der lndlichen Bevölkerung des Südens mit Hillbilly. Musiker aus dieser Region, wie die Carter-Family (besonders erfolgreich 1927 bis 1943), nahmen alte Balladen und sentimentale Lieder mit den Vokaltechniken und der Instrumentation auf, die in den Bergregionen des Südens bereits eine lange Tradition hatten. Der mehr am Blues orientierte Jimmie Rodgers führte in dieser Zeit das Jodeln ein. Mit Hilfe des Radios fand diese Musik rasche Verbreitung und wurde zu einer Bewegung, die in der Grand Ole Opry Show gipfelte, die ab 1939 amerikaweit ausgestrahlt wurde. In den dreißiger Jahren entstanden zwei neue Varianten der Country- und Western-Musik: Der Western-Swing verschmolz Elemente aus Blues, Jazz und der Mainstream-Schlagermusik und -instrumentation (besonders Saxophon und Schlagzeug) mit der Musik der traditionellen Streichbands, bei denen die Fiedel im Vordergrund stand. Der damit verwandte Honkytonk-Stil, bei dem bereits Elektroinstrumente eingesetzt wurden, blühte im ländlichen Texas und in Oklahoma, während sich im französischsprachigen Louisiana eine andere regionale Variante entwickelte, die Cajun-Musik. Während des 2. Weltkrieges war die Country- und Western-Musik bereits in ganz Amerika beliebt, und Nashville im US-Staat Tennessee wurde zum Zentrum dieser Musik. Herausragende Figuren waren Roy Acuff, der im traditionellen Stil der Bergbevölkerung sang, Ernest Tubb, ein Vertreter der Honkytonk-Musik, und Hank Williams, der beide Varianten in seiner Musik vereinte. Zwei der bedeutendsten Sngerinnen waren Patsy Montana und Kitty Wells. Von zentraler Bedeutung waren bei diesem Musikstil die Texte, die sich häufig mit der Einsamkeit, der Armut und dem Heimweh der Wanderarbeiter befaßten. Zu den wichtigsten Vertretern der Country- und Western-Musik gehrten außerdem der Mandolinenspieler Bill Monroe und der Banjospieler Earl Scruggs, die mit ihrer Bluegrass-Musik die musikalischen Vorbilder für viele Country- und Rockmusiker von heute sind. Um 1955, als der Siegeszug des Rock-and-Roll begann, ¸bernahm man elektronisch verstärkte Instrumente und glattere, an der populären Musik orientierte Arrangements. Die Plattenfirmen ersetzten den Begriff Hillbilly durch die Bezeichnung Country and Western. Manche "Rockabillies" (frühe Rock and Roll-Musiker mit Wurzeln in der Country-Musik, wie z. B. Conway Twitty) wurden spter bekannte Country-Pop-Snger. Auch Roy Orbison und Jerry Lee Lewis traten gelegentlich bei Country-und-Western-Veranstaltungen auf. In den sechziger und siebziger Jahren erlangten Country-Snger und -Sngerinnen wie Loretta Lynn, Dolly Parton, Willie Nelson und Waylon Jennings amerikaweit Beliebtheit. Whrend Bluegrass, Honkytonk und andere traditionelle Stile ¸berlebten, entstanden Mischformen wie der Country- Rock, zu dessen bekanntesten Vertreterinnen Linda Ronstadt oder Emmylou Harris zhlten. Einer der bekanntesten Snger der Country-Musik schließlich ist Johnny Cash, der mit seinem Engagement für die Rechte der Indianer und seine Kritik an der amerikanischen Pseudomoral zum Superstar der Subkultur wurde und dessen Konzert vor den Häftlingen von St. Quentin auch für Rockfans ein musikalischer Meilenstein ist." (aus: ME) > Sample
"Sammelbezeichnung für die Musik, die in Diskotheken zu hören ist. Die in den neunziger Jahren weit verbreitete Bezeichnung Dancefloor ist stilistisch keineswegs ein einheitlicher Begriff. Im weitesten Sinne umfaßt Dancefloor alle in der heutigen Club- und Partyszene populären Tanzmusik-Genres wie Hiphop, House Music, Soul und deren Mischungen und Weiterentwicklungen. Dancefloor verlangt in der Regel kein konzentriertes Zuhören. Sie wird als funktionale, das heißt zweckbestimmte Musik fast ausschließlich zum Tanzen produziert und betont in ihrer Machart vor allem die rhythmische Komponente eines Stückes. Dancefloor unterliegt deshalb eigenen, vom durchschnittlichen Pop-Song abweichenden Gestaltungskriterien. Die heutige Dancefloor wird von DJs und ihren spezifischen Techniken wie dem Sampling geprägt. Die erste speziell für Diskotheken hergestellte Musik war die Disco genannte Musik der siebziger Jahre, die unterstützt durch Kino-Hits wie Saturday Night Fever und dessen mehrere Millionen Mal verkauften Soundtrack zu einem weltweiten Trend wurde." (aus: ME)
"Klangerzeugung mithilfe elektronischer Geräte (Syntheziser, Klanggeneratoren, Computer usw.) pägt diese Richtung der Popmusik entscheidend." (aus: DFU) > Sample
"Wir können die Kreaturen und Bilder unserer Phantasie nach Belieben manipulieren, bis sie als physische Tatsachen ihren Weg in die Wirklichkeit finden. Eine hervorragende Methode zur Stimulierung dieses Prozesses sind musikalisch begleitete geführte Phantasiereisen. Die Musik erlaubt dem Geist, zu spielen. Diese Phantasiebilder können Ihnen von selbst in den Sinn kommen oder jemand gibt Ihnen Anregungen."
Ein Beispiel:
"Hallo! Darf ich mich vorstellen? - Ich bin Dein magischer Geist. Vielleicht brauche ich mich dir gar nicht so förmlich vorzustellen, denn ich bin Teil deines Lebens und der Tiefe deines Seins, seit du geboren wurdest. Wenn ich mich dir hier vorstelle, dann will ich dich eigentlich nur noch vertrauter damit machen, auif wie vielfältige Weise ich dir bisher eine Quelle der Hilfe war und immer sein werde.
Ich verwende das Wort 'magisch', um mich selbst zu beschreiben, weil ein Magier, wie du weißt, anscheinend in der Lage ist, die geheimnisvollsten Dinge mit einer solch famosen Leichtigkeit geschehen zu lassen. Jetzt sehen wir noch einen schwarzen Zylinder, und im nächsten Augenblick kommt schon ein flauschiges, weißes Kaninchen aus dem Hut.
Ich bin auf ähnlich geheimnisvolle Weise am Werk. Seit du auf die Welt kamst, habe ich alle Bilder, Gerüche, Berührungen, Eindrücke und Gefühle behalten, die du jemals gesehen und erlebt hast. Alles, was du jemals über die Ereignisse des Lebens und andere Tatsachen gelernt has, habe ich in meinem Gedächtnis gespeichert. Ich liebe Farben und Klänge und Vielfalt und Abwechslung und scheine ständig so hungrig auf Action, wie ein heranwachsender Mensch wie du hungrig aufs Mittagessen ist. Du kannst immer auf mich zählen - ich werde alles für dich lernen, was du in deinem ganzen Leben wissen mußt. Wenn du mich besser kennenlerns, wird dir noch viel klarer werden, auf wie viele Weisen ich für dich arbeite.
Wenn du liest, werden die Wörter, die du siehst, aufgezeichnet. Du sollst wissen, daß ich mit meinem fotografischen inneren Auge sehr schnell mit Wörtern umgehen kann, sei also unbesorgt, wenn du die Seiten des Buches, die du liest, einfach schnell überfliegst. Ich merke mir auch alle Wörter, die du hörst und möchte, daß du weißt, daß du darauf vertrauen kannst, daß ich kjein einziges davon jemals vergessen werde. Und natürlich bewahre ich auch deine Lebenserfahrungen auf, die es dir ermöglichen, zu fühlen, dich zu bewegen, zu berühren und zu schmecken.
Vielleicht fragst du dich, wie du mich einladen kannst, dir meine Tricks zu verraten. Nun - ein Geist, der so viele raffinierte Kunststücke beherrscht, hat manchmal Freude an einer ebenso raffinierten Einladung. Selbstverständlich kannst du immer fragen: "Was stand auf Seite 30 meines Sozialkundebuches?" oder: "Wie genau heißt der Landkreis, in dem ich wohne?", und ich kann die Antwort sofor taus meinem magischen Zylinder ziehen. Vielleicht mußt du mir einfach nur erzählen, was du brauchst und dann, nachdem du bei mir geklingelt hast, eine Notiz unter der Tür durchschieben, auf einen Baum im Vorgarten oder hinter dem Haus klettern und einfach nur Spaß haben, während du darauf wartest, daß ich dich mit einer Antwort überrasche.
Ich bin da ... wenn du mich am wenigsten erwartest! Verlaß dich drauf!"
(aus: Peter Kline: "Das alltägliche Genie", S. 297ff., Junfermann, 1995)
"Verschmelzung von Elementen traditioneller Folk Music, die an die jahrhundertealte mündliche Weitergabe von Erlebnissen, Gedanken, Gefühlen in Form von Volksliedern und Balladen anknüpft, mit Formen zeitgenössischer Musik" (aus: DFU) > Sample
"eine populäre amerikanische Liedform mit religiösen Inhalten, die um 1870 entstand. Ursprünglich entstand der Gospel aus spontanen Zurufen von Gemeindemitgliedern während der Auslegung des Evangeliums durch den Prediger. Ein frühes Beispiel der Gospelmusik ist "I Love to Tell the Story" (1869) von William Fischer. Die Texte, insbesondere diejenigen von Fanny Crosby, beschäftigen sich meist mit Errettung und Bekehrung. Bis 1930 hatte sich eine eigene Gospelmusik der Schwarzen entwickelt. Der Gesang, der sich mitunter zu einem ekstatischen Tanz steigert, wird normalerweise mit Klavier oder Orgel, oft auch durch Klatschen, die Verwendung eines Tamburins und elektrischer Gitarren unterlegt. Zu den wichtigsten Interpreten gehren Rosetta Tharpe und Mahalia Jackson. Die weiße und die schwarze Gospelmusik unterscheiden sich zwar weiterhin voneinander, sie bedienen sich aber inzwischen desselben Repertoires. Stilmerkmale und Ausdrucksmittel des Gospel hatten vor allem Einfluß auf den Hardbop und Soul." (aus: ME)
Das Wort Gospel entstand aus einer Verschmelzung der Wörter "god" (Gott) und "spell" (Spruch) (miku)
"eine Stilrichtung der amerikanischen Rockmusik, die besonders zwischen 1988 und 1993 einflußreich war. Einen besonders kraftvollen Ausdruck fand der Grunge in der 1991 von der aus Seattle stammenden Gruppe Nirvana veröffentlichten Single "Smells Like Teen Spirit". Dieser Song machte zahlreiche Aspekte der aufstrebenden Grunge-Kultur populär. Stilmittel waren ein vom Grundgefühl der Angst bestimmter Gesang, eine stark verzerrte E- Gitarre und Texte, die zwischen den beiden Extremen Idealismus und Pessimismus schwankten. Die Popularität von Nirvana brachte weitere Grunge-Bands aus Seattle nach oben, z. B. Pearl Jam, Soundgarden und Mudhoney. Grunge ist grundsätzlich als Antwort auf das britische Phänomen des Punkrock zu sehen. Der neue "alternative Rock" wurde von neuen, unabhängigen Plattenlabels [> Indie] in ganz Amerika gefördert, die die Bands dazu ermutigten, radikalere Rockmusik zu machen. Während der achtziger Jahre entwickelte die Gruppe Sonic Youth aus New York einen extremen Gitarrenstil, der durch die Grunge-Musik verbreitet wurde. Der Stil von Nirvana schöpfte gleichermaßen aus der melodischen Feinfühligkeit der Beatles wie aus der Brutalität von Hardrock-Bands wie Black Sabbath. Unter den Grunge- Musikern herrschte, wie bei ihren Vorläufern im Punk, eine antimaterialistische Einstellung vor, daher fühlte sich die Grunge-Szene kompromittiert, als ihre Musik dem Mainstream schlichtweg einverleibt wurde und die Modebranche 1992 ganze Kollektionen im zerrissenen Grunge-Stil auf den Markt brachte. Zu der Zeit, als der Leadsnger von Nirvana, Kurt Cobain, Selbstmord verübte (April 1994), waren die Ideale und die musikalische Aggressivität des Grunge bereits verwässert." (aus: ME) > Sample
"Geradlinige Rockmusik, die auf alle zusätzlichen Elemente verzichtet." (aus: DFU) > Sample
"Im Vergfleich zu Hardrock in der Lautstärke noch weiter, geradezu extrem verstärkte Spielart der Rockmusik, bei der oft Gewaltkult und ein gewisser Okkultismus zu verzeichnen sind. Eine Vielzahl von Spielarten, z. B. Death Metal, Speed Metal u. a." (aus: DFU)
"Ab Mitte der 80er Jahre tauchte eine neue Generation von Rap-Musikern zuerst in den amerikanischen Großstädten auf, die mithilfe der Sample-Technik, bei der am Computer beliebige Rhythmen und Sounds neu zusammengesetzt werden, und Texten im Slang der B-Boys (= Boys of the Bronx) die Erfahrungen der benachteiligten farbigen Jugendlichen in dr modernen Gesellschaft zum Ausdruck brachten. Themen der Songs: Gewalt, Sex, Rauschgift, soziale Ungerechtigkeit etc. Häufig zeigten mehrere Jugendliche in einer Art "Wettstreit am Mikrophon" ihr Können im Umgang mit Stimme, Sprache und Körper". (aus: DFU)
"Bei House Music - Ausgangspunkt: GB - war nicht mehr eine Band, sondern der Diskjockey der eigentliche Star, der auf einer House Party (Tanz)Musik als wilden Wirbel aus elektronischen Klängen, geklauten Songs und Sounds unterlegt von Lichteffekten und Videoclips zelebrierte. Folge war ein häufiger Drogenkonsum, u. a. auf Acid House-Partys (= aggressive Spielart von House)" (aus: DFU)
"Indie - Kurzform für Independent oder Independent Label. Indie werden diejenigen Plattenfirmen genannt, die finanziell und künstlerisch unabhängig von den großen Medienkonzernen Platten und CDs produzieren, veröffentlichen und vertreiben. Da Independent Labels sich frei von den Marketing-Zwngen und dem damit verbundenen Erfolgsdruck der im großen Stil operierenden Phonokonzerne bewegen können, gilt das Wort Indie bei jugendlichen Platten-Kufern in der Regel als Synonym für eine innovative, künstlerisch gewagte und experimentell ausgerichtete Musik. Dennoch ist der Ausdruck Indie, auch wenn er mitunter so verwendet wird, kein stilistisches Merkmal für fortschrittliche Pop- und Rock-Musik. Viele heute bekannte Musiker begannen ihre Karriere bei einem Independent Label, ehe sie nach ersten Erfolgsnachweisen von einer großen Firma, einem so genannten Major, ¸bernommen wurden. Beispiele sind u. a. die deutsche Band BAP oder die Superstars von Guns'n Roses, die ihren Erstling Life?! Like A Suicide bei einem amerikanischen Indie- Label unterbrachten. Auch ist es das Verdienst mancher unabhängiger Plattenfirmen, die Vorreiter neuer Musikrichtungen vorgestellt und ihnen somit zum Durchbruch verholfen zu haben. So gelangten Genres wie Punkrock und New Wave zunchst durch Indies in die Phono-Läden." (aus ME) > Sample
"Die Experimentierfreude der Musiker ermöglichte im Lauf der Zeit auch eine Fusion von Jazz und Rock, die interessante Verschmelzungen von beiden Musikrichtungen hervorbringt, die allerdings nicht immer dem breiten Massengeschmack entsprechen." (aus: DFU)
"Begrifflich ähnlich zu Mainstream. Derartige Produktionen / Künstler versuchen den Mittelweg zwischen zeitgenössischer Rock-/Popmusik und dem traditionellen Schlager zu gehen." (aus: DFU) > Sample
"MindMapping ist eine Methode, all die unterschiedlichen Eigenschaften, die wir bisher erforscht haben, in einem Diagramm oder Bild darzustellen. Es ist eine Methode zur visuellen Darstellung von Beziehungen, die Dir das Lernen sehr erleichtern kann.
Der Grund dafür, daß MindMaps so gut funktionieren, liegt darin, daß wir beim MindMappen nicht in kleinen Ideensplittern denken, sondern Ideen in Beziehung zu anderen Ideen setzen. Wenn wir also ein system haben, wie wir etwas aufs Papier bringen können, das alle wichtigen Verbindungen und Beziehungen zu anderen Gegenständen sichtbar macht, dann ist es leicht, das Ganze zu verstehen und im Gedächtnis zu behalten.
Spezialausrüstung ist nicht erforderlich
Für MindMaps brauchst Du nur ein paar leeere Blätter Papier. Male einen Kreis in die Mitte eines Blattes und schreib in diesen Kreis die Hauptidee von dem, was Du studierst. Stell Dir dann vor, dieser Kreis sei die Nabe eines Rades und zeichne von der Nabe ausgehend Speichen mit Hilfsideen. Von jeder dieser Speichen können wiederum Ideen ausgehen, auf denen Ideen stehen, die für die Hilfsideen benötigt werden. Auf diese Weise kannst Du die Ideen so gruppieren, daß die Beziehungen untereinander deutlich werden.
Dein MindMap spiegelt Dein Verständnis wider, nicht das Verständnis von jemand anderem. ... Jedes MindMap fällt unterschiedlich aus und wird das Verständnis desjenigen widerspiegeln, der es gezeichnet hat. ...
Wenn Du eine küsntlöerische Ader hast, kannst Du das MindMap mit vielen Farben und Bildern ausschmücken. Wenn es Dir lieber ist, kannst Du das MindMap auch ganz schlicht halten..."
(aus: Peter Kline & Laurence D. Martel: "Die Schule spielend meistern", Junfermann, 1997)
"MindMapping ist, wie schon erwähnt, eine flexible Weise der Strukturierung eines Stoffes, die die Beziehungen zwischen den verschiedenen Komponenten sichtbar macht. Durch die visuelle Repräsentation kann man ein Thema globaler in Angriff nehmen als mit rein linearer Skizzierung. Und wenn Sie global denken, verbessern Sie Ihre Fähigkeit, sowohl Bedeutung als auch Implikationen besser zu verstehen.
Visuelles Denken ist eine natürliche, aber unbewußte Facette des menschlichen Geistes. Als Element kognitiver Denkprozesse wurde es erstmals von Rudolf Arnheim erforscht, der in seinem Buch zu diesem Thema erklärt, daß wir für jede, selbst noch so abstrakte, Idee eine korrepsondierende visuelle Vorstellung haben, die sich beispielsweise beim Telefonieren durch geistesabwesendes Gekritzel auf einem Block ausdrücken läßt. Diese Kritzeleien (oder Hieroglyphen) lassen sich zur Generierung von assoziativen Querverweisen (Cross-Referenzen) und zur Informationsspeicherung vielfach effektiver einsetzen als Worte. Das liegt daran, daß der Geist wesentlich besser auf die Verarbeitung von visuellen Vorstellungen als von Wörtern eingestellt ist, weil visuelle Vorstellungen die WIrklichkeit unmittelbarer darstellen, in unserem Geist schon vor der Sprache existieren und weil wir sie mit einigen unserer vor-menschlcihen Ahnen teilen, was bedeutet, daß der Geist schon Millionen Jahre, bevor wir Sprache gebrauchten, mit visuellen Vorstellungen umgehen konnte. Ich glaube, daß die richtige Kombination aus MinMapping und visuellem Denken unabhängig von den anderen in diesem Buch betrachteten Techniken die Intelligenz effektiv erhöhen kann."
(aus: Peter Kline: "Das alltägliche Genie", Junfermann, 1995)
"Aus dem Punk hervorgegangene Stilrichtung, die - wiederum als Gegenbewegung - recht kühl und gefühlsarm wirkende Songs hervorbrachte." (aus: DFU)
"(Kurzform für musical comedy: musikalische Komdie oder musical play: musikalisches Spiel), eine Mischgattung des Musiktheaters, in der Musik, Gesang, Tanz und Show eine Einheit bilden. Dieses Genre entstand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA, vor allem am New Yorker "Broadway". Das Musical entwickelte sich aus amerikanischen und europäischen Formen des leichten Unterhaltungstheaters und der Show, u. a. aus Operette, komischer Oper, Pantomime, Minstrel Show, Varieté, Vaudeville und Burleske.
Ursprünge
Fühe Vorläufer des amerikanischen Musicals waren Stücke wie "The Archers" (1796) und "The Mountaineers of Switzerland" (komponiert von Benjamin Carr, Libretto von William Dunlap). Das Bühnenwerk "The Black Crook", produziert 1866, gilt allgemein als erstes echtes Musical, war aber eigentlich eine Extravaganza, in der sich Melodram und Ballett verbanden. Ende des 19. Jahrhunderts erfreuten sich in den Städten der amerikanischen Ostküste vor allem Wiener Operetten von Komponisten wie Johann Strauß (Sohn) und Franz Lehâr, Operetten aus London (z. B. von Sir Arthur Sullivan) und aus Paris (Jacques Offenbach) großer Beliebtheit. Auch die Revue (eine Show aus Gesangs-, Tanz- und Sketchnummern ohne dramatischen Zusammenhang) erlebte damals ihre Blütezeit, nicht nur in den Theatern, sondern auch in den Salons der Oberschicht, z. B. in dem New Yorker Varieté, das von der Theatertruppe um Joe Weber und Lew Fields geleitet wurde. Auch die erfolgreichen Shows von Ned Harrigan und Tony Hart waren Revuen, jedoch mit Rahmendialog und durchgehenden Charakteren. Diese Revuen inspirierten George M. Cohan zu seinen Shows, von denen die erste im Jahr 1901 aufgeführt wurde. Kurz vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges emigrierten im Frühjahr 1914 mehrere junge Operettenkomponisten von Europa nach Amerika. Unter ihnen waren Victor Herbert, Sigmund Romberg und Rudolf Friml. Herberts Naughty Marietta (1910), Frimls The Firefly (1912) und Rombergs Maytime (1917) stehen für das neue Genre, das diese Komponisten ins Leben riefen: die amerikanische Operette, die sich durch einfache Musik und Librettos sowie eingängige Lieder, die auf lange Sicht beim Publikum beliebt waren, auszeichnete. Seit dieser Zeit gliedert sich der Text (das Libretto) des Musicals in das "Buch", das die gesprochenen Dialoge enthält, und die "Lyrics" oder Songs, also die gesungenen Texte. Diese beiden Bestandteile stammen häufig von unterschiedlichen Autoren.
Das moderne Musical
1914 begann der Komponist Jerome Kern in dem kleinen Princess Theatre eine Serie von Shows zu produzieren, die alle unterschiedlichen Elemente eines Musicals in sich vereinten. Allerdings verwendete Kern aktuelle Themen, was bis dahin in der Operette, deren dramatische Motive meist märchenhaft waren, unüblich war. 1927 schrieb Kern die Musik für "Show Boat", den Stoff dafür hatte er erstmals in der Geschichte des Musicals aus einem erfolgreichen Roman adaptiert. Anfang der dreißiger Jahre begannen sich die alten Formprinzipien des Musicals zu verändern. Die komplizierte, aber nie ernste Handlung früherer Shows wurde von anspruchsvollen Songs und vereinfachten Librettos abgelst. Das "Underscoring" (Hintergrundmusik für Dialoge oder Bewegung) wurde eingeführt. Elemente moderner amerikanischer Musik, z. B. aus dem Jazz und dem Blues, wurden eingeflochten. Die Sänger widmeten sich verstärkt der schauspielerischen Seite des Musicals. Dem Musical "Of Thee I Sing" wurde 1932 als erstem Werk seiner Gattung der Pulitzerpreis in der Sparte Drama verliehen. Den beiden Autoren und Komponisten, den Gebrüdern Ira und George Gershwin, war es gelungen, eine intelligente Satire ¸ber die damalige politische Situation zu schaffen. Anfang der vierziger Jahre trat ein Komponisten-Texter-Duo hervor, das zu einem der erfolgreichsten Musicalteams aller Zeiten werden sollte: Richard Rodgers und Lorenz Hart. Sie schrieben 1940 "Pal Joey", eine Show, die bereits zahlreiche Elemente des späteren Musicals aufwies. "Pal Joey" wurde jedoch erst bei seiner Wiederaufführung im Jahre 1952 ein Bühnenerfolg. In der Zwischenzeit hatte Rodgers mit seinem neuen Partner Oscar Hammerstein II "Oklahoma!" produziert (1943), dessen von Agnes de Mille choreographiertes Ballett ein wesentlicher Bestandteil der Handlung war. Die Position des Choreographen/Regisseurs sollte von nun an großen Einfluss auf Form und Inhalt des amerikanischen Musicals haben. Jerome Robbins, Michael Kidd, Bob Fosse und Michael Bennettare waren die bekanntesten Choreographen, die nun an bedeutenden Musicals mitwirkten, darunter "A Chorus Line" (1975) und "Dancin'" (1978). Als Produkt des Showbusiness neigt das Musical zum Aufwendigen und Sensationellen und muß sich bei hohen Produktionskosten vor allem am Einspielgewinn ausrichten. Die künstlerische Linie wird daher eher vom Produzenten oder Regisseur bestimmt, weniger vom Komponisten, Buchautor, Songtexter oder Choreographen, die alle am Zustandekommen eines Musicals beteiligt sind.
Die Nachkriegszeit
Diese und andere Neuerungen veränderten das Gesicht des traditionellen Musiktheaters immer mehr, und das Publikum erwartete von den Shows mehr Abwechslungsreichtum und anspruchsvollere Musik, Texte und Handlungen. Eine Flut innovativer Komponisten und Texter wurde diesem neuen Publikumsgeschmack gerecht. 1949 schrieb Cole Porter, der schon seit Jahren provokative Lieder mit brillanten Texten komponiert hatte, das Musical "Kiss Me Kate". Rodgers und Hammerstein ließen auf ihr "Oklahoma!" die Musicals "Carousel" (1945) und "South Pacific" (1949) folgen. Irving Berlin, der seit 1911 Hits geschrieben hatte, produzierte 1946 das sehr erfolgreiche Stück "Annie Get Your Gun". Frank Loesser lieferte sowohl Text als auch Musik für "Guys and Dolls" (1950). "Brigadoon" (1947) war das Ergebnis der ersten erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten Frederick Loewe und dem Buchautor und Songtexter Alan Jay Lerner, der spter auch an "My Fair Lady" (1956, das auf George Bernard Shaws Roman "Pygmalion" basiert) und "Camelot" (1960) mitwirkte. In den fünfziger Jahren machten sich eine Reihe von Komponisten mit Musicals einen Namen. Leonard Bernstein schrieb die Musik zu "Candide" (1956) und "West Side Story" (1957), einer äußerst erfolgreichen, modernen Adaption von Shakespeares "Romeo und Julia", bei dem Tanz und Underscoring überwogen und das die weitere Entwicklung des Musicals entscheidend prägte. Jule Styne schrieb die Musik zu "Bells Are Ringing" (1956) und "Gypsy" (1959). In den sechziger und siebziger Jahren stellten der Komponist John Kander und der Songtexter Fred Ebb zusammen "Cabaret" (1966) fertig. Der Komponist Sheldon Harnick und der Songtexter Jerry Bock produzierten "Fiddler on the Roof" (1964, deutsch "Anatevka"). Stephen Sondheim, der den Text zu "West Side Story" und "Gypsy" geschrieben hatte, komponierte die Musik für eine ganze Serie von Musicals, darunter "Company" (1970), "Follies" (1971), "A Little Night Music" (1973) und "Sweeney Todd" (1979). 1968 entstand mit dem Rock-Musical "Hair "ein neuer, revolutionärer Typus der Musicalgeschichte. Seine jugendlich-positive Grundstimmung, die phantastische Choreographie und die Kombination mit der aktuellen Rockmusik löste eine Reihe von Nachfolgewerken aus, darunter "Godspell" und "Jesus Christ Superstar "(beide 1971). Die Musik zu "Jesus Christ Superstar" war ein Werk des englischen Komponisten Sir Andrew Lloyd Webber, der danach die ebenso erfolgreichen Musicals "Evita" (1978, basierend auf der Lebensgeschichte der argentinischen Politikerin Eva Peròn), "Cats" (1981, nach Texten von T. S. Eliot), "Song and Dance" (1982) und "Starlight Express" (1984) schrieb. Webbers Adaption von Gaston Leroux' Roman "The Phantom of the Opera" wurde 1987 mit großem Erfolg in London uraufgeführt. Mitte der achtziger Jahre ließen "La Cage aux Folles" (1983) von dem Komponisten Jerry Herman und dem Dramatiker Harvey Fierstein sowie das innovative "Sunday in the Park with George" (1984) von Stephen Sondheim (nach einem Buch von James Lapine) neue Tendenzen erkennen. Für ihre dramatische Darstellung des Lebens des französischen Malers Georges Seurat gewannen Sondheim und Lapine 1985 gemeinsam den Pulitzerpreis für Drama. Auch die musikalische Bearbeitung von Victor Hugos Roman "Les Misérables" erhielt 1987 am Broadway großen Beifall.
"Der Begriff Pop(musik) ist vielschichtig besetzt (z. B.: eine gezielt provokative, von bürgerlichen Normen abweichende Musik oder eine multimediale Kunstrichtung im Sinne von Pop-Art). Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet Pop aber meist als Oberbegriff die vielfältigen Formen der populären Unterhaltungsmusik, die sich seit den 50er Jahren mit und aus dem klassischen Rock'n'Roll entwickelt haben." (aus: DFU) > Sample
"Bewegung in der bildenden Kunst der fünfziger und sechziger Jahre, vor allem in den USA und Großbritannien, deren Ästhetik bald auch auf andere Bereiche der Gesellschaft übergriff. Die Pop-Art (verkürzt für popular art, auf Deutsch etwa "volkstümliche Kunst") entstand in zwei voneinander unabhängigen Richtungen in London und den USA. Die Bilder der Pop-Art wurden den Produkten der Massenindustrie entlehnt. Geprägt wurde der Begriff von dem englischen Kritiker A. Alloway. In den Gemälden, Collagen, Skulpturen, Photomontagen und Happenings der Pop-Art-Künstler tauchen Bierflaschen, Suppendosen, Comicstrips, Straßenschilder und ähnliche Objekte auf. Andere verwendeten die Objekte selbst, manchmal in überraschend verfremdeter Form. Neue Materialien wie Plastik, Kunstharzschaum und Acrylfarbe wurden bevorzugt. Als eine der wichtigsten Kunstbewegungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beeinflußte die Pop-Art nicht nur das Werk nachfolgender Künstler, sondern wirkte auch auf Werbung, Unterhaltungsmusik, Graphik-Design und Mode. Zu den Vorläufern der Pop-Art zählt das Werk der Dadaisten - z. B. des französischen Künstlers Marcel Duchamp - ebenso wie amerikanische und europische Traditionen des 19. und 20. Jahrhunderts: die Trompe-l'oel-Malerei und andere Darstellungen alltäglicher Gegensätnde. Nicht wenige Pop-Art-Künstler verdienten ihren Lebensunterhalt in kommerziellen, verwandten Branchen. Pop-Art entstand als Reaktion auf den Abstrakten Expressionismus der vierziger und fünfziger Jahre, den die Pop-Art-Künstler als zu intellektuell, subjektiv und losgelöst von der Wirklichkeit empfanden. Indem sie sich das Motto des amerikanischen Komponisten John Cage zu eigen machten, die Kluft zwischen Leben und Kunst zu schließen, ließen sich die Pop-Art-Künstler auf die Wirklichkeit des Alltags ein. Sie verwendeten Bilder, die die Vulgarität der Massenkultur spiegeln sollten, um eine unmittelbare Wahrnehmung der Realität zu erreichen, wie sie in der realistischen Malerei der Vergangenheit nie gelingen konnte. Ziel war eine unpersönliche Kunst, die dem Betrachter einen direkten Kontakt zum Kunstwerk ermglichen und weniger auf Absicht und Persönlichkeit des Künstlers verweisen sollte. Aber auch satirische und kritische Momente sind in der Pop-Art festzustellen. In den Vereinigten Staaten gaben Robert Rauschenberg und Jasper Johns den entscheidenden Anstoß. Rauschenberg fertigte Collagen aus Einrichtungsgegenstnden wie Decken und Kissen, Johns malte Bilderfolgen, die die amerikanische Nationalflagge und Zielscheiben darstellen. Das erste ausgereifte Werk der Pop-Art sehen wir in Just What Is It That Makes Todayís Home So Different, So Appealing? (Was ist es nur, was heute das Zuhause so anders, so anziehend macht?) des englischen Künstlers Richard Hamilton (1956, Privatsammlung).
In dieser Collage zweier grotesker Figuren in einem Wohnzimmer werden die Kennzeichen der Pop-Art deutlich sichtbar: Ausgelassenheit, Widersinn, Ungeschminktheit und Ironie. In den sechziger Jahren nahm die Pop-Art eine rasante Entwicklung. 1960 schuf der britische Künstler David Hockney Typhoo Tea (Kasmin Gallery, London), eines der ersten Gemälde, das ein Warenzeichen für ein kommerzielles Produkt darstellte. Im gleichen Jahr wurde Johns bemalte Bronzeplastik von Ballantine-Bierbüchsen gegossen, und 1961 entwarf der Amerikaner Claes Oldenburg seine grellen Plastiken von Hamburgern. Roy Lichtenstein bereicherte die Pop-Art mit seinen Ölgemlden, die Comicstrips in grellen Farben und überformatigen Szenen imitierten. Manche Künstler wie der Koreaner Nam June Paik und der Amerikaner Al Hansen inszenierten Happenings, theatralische Aktionen vor Publikum. Zur Verwendung von Gegenständen aus der Massenkultur kam die Übernahme von Techniken der Massenproduktion. Robert Rauschenberg und Jasper Johns gaben das Einzelgemälde zugunsten von großen Bildfolgen auf, in denen jedes Bild den gleichen Gegenstand zeigte. In den frühen sechziger Jahren ging der Amerikaner Andy Warhol einen Schritt weiter, indem er das aus der Massenproduktion bekannte Siebdruckverfahren nutzte, um Hunderte identischer Drucke von Coca-Cola-Flaschen, Campbells Suppendosen und anderen Gegenständen herzustellen.
Weitere wichtige Werke der amerikanischen Pop-Art sind George Segals weiße Gipsabgüsse von Personen in nachgestellter alltäglicher Umgebung (Küche, Haltestelle, Parkbank), Wayne Thiebauds Darstellung von Tortengebäck in dicker Farbe, die wie Zuckerguß wirkt, imitierte Reklametafeln von James Rosenquist sowie die satirische Folge von amerikanischen Nackten, die Tom Wesselmann schuf. Jim Dine kombinierte Gegenstände mit Malerei, Robert Indiana arbeitete typographisch und entwarf Nummern, Buchstaben und Symbole. In England malte Peter Blake pseudo-ernste, werbewirksame Bilder von populären Berühmtheiten, und R. B. Kitaj malte Bilder, die oft "Ideen-Collagen" genannt wurden und auf streng figurativer Basis seltsame und unverständliche Bezüge zur Literatur herstellten. In den anderen europäischen Ländern schlossen sich Pop-Art-Künstler zur Gruppe des Nouveau Réalisme zusammen: u. a. der Franzose César, der Autoteile einschmolz oder zusammenpreßte, sein Landsmann Yves Klein, der das Azurblau als seine persönliche Farbe patentieren ließ, die Schweizer Daniel Spoerri - der Essensreste in Acrylglas einschmolz (Eat-Art) - und Jean Tinguely, der Skulpturen aus Schrott herstellte, und der deutsche Maler Gerhard Richter mit seinen Farbtafeln und seiner monochromen Malerei in Grau." (aus: ME)
"chemische Wirkstoffe, die Stimmung, Verhalten, Wahrnehmung und Denkvermgen beeinflussen. Zu allen Zeiten haben Menschen vieler Kulturen Wege gefunden, den Bewußtseinszustand durch Einnehmen bestimmter Substanzen zu ändern. In der medizinischen Praxis werden psychoaktive Substanzen, die so genannten psychotropen Drogen (aus dem Griechischen: auf die Seele wirkend), zur Behandlung von Patienten mit schweren geistigen Strungen eingesetzt. Psychoaktive Substanzen wirken, indem sie biochemische oder physiologische Ablufe im Gehirn beeinflussen. Das Nachrichtensystem der Nervenzellen (Neuronen) arbeitet mit elektrischer und chemischer Übertragung von Reizen. Neuronen berühren einander selten. Der mikroskopisch kleine Spalt zwischen einem Neuron und dem nächsten, die Synapse, wird durch chemische Substanzen überbrückt, die so genannten Neuroregulatoren oder Neurotransmitter (siehe Neurophysiologie). Psychoaktive Drogen agieren, indem sie die Funktionsweise der Neurotransmitter verndern. Sie können - je nach ihrer Wirkung auf das Verhalten oder die Psyche des Patienten - einer der sechs folgenden pharmakologischen Kategorien zugeordnet werden: Alkohol, Hypnagoga (Einschlafmittel), narkotische Analgetika (betäubend wirkende Schmerzmittel), Anregungsmittel, Halluzinogene und psychotrope Mittel. Alkohol ist seit jeher die am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz. In den meisten Ländern ist er die einzige auf legalem Weg und rezeptfrei erhältliche psychoaktive Droge. Die erwünschte Wirkung ist meist eine angenehme Entspannung, wobei der Rauschzustand jedoch das Urteilsvermögen und die motorische Kontrolle beeinträchtigt. Wird Alkohol gewohnheitsmäßig konsumiert, kann er auf die Zellen der Leber und des Gehirns toxisch wirken und eine krperliche Abhängigkeit verursachen (Alkoholismus): Bei Entzug treten (in manchen Fällen lebensgefährliche) Symptome auf. Zu den Hynagoga (aus dem Griechischen: einschläfernd wirkend), z. B. Barbituraten und Diazepam (bekannter unter dem Markennamen "Valium"), gehren Hirndepressiva, die in der Medizin als Schlafmittel eingesetzt werden, und angstlösende Mittel, die beruhigend wirken, ohne Schlaf einzuleiten. Hypnagoga werden illegal konsumiert, um Entspannung, Gelassenheit und Euphorie zu bewirken. Die Überdosis eines solchen Mittels kann tödlich sein. Zudem können alle diese Medikamente körperliche Abhängigkeit erzeugen. Beim Absetzen kann es zu lebensbedrohenden Entzugserscheinungen kommen. Narkotische Analgetika - Opiate wie Opium, Morphin und Heroin - werden zur Analgesie (Aufhebung der Schmerzempfindung) verabreicht. Da die Schmerzlinderung eine der Hauptaufgaben medizinischer Behandlung ist, gehren Opiate zu den wichtigsten und wertvollsten Arzneimitteln in der Medizin. Beim illegalen Konsum werden die Substanzen, besonders Heroin, in die Vene gespritzt, um einen Zustand der Euphorie zu erreichen. Opiate erzeugen ebenfalls körperliche Abhängigkeit, die bei Absetzen der Droge zu heftigen Entzugserscheinungen führen. Anregungsmittel, z. B. Amphetamine, werden in der Therapie als Appetitzügler eingesetzt und hyperaktiven Kindern verschrieben. Paradoxerweise haben diese Mittel, die bei Erwachsenen stimulierend wirken, auf hyperaktive Kinder eine beruhigende Wirkung. Kokain wird in der Medizin als Lokalanästhetikum (also zur örtlichen Betäubung) verwendet. Amphetamine und Kokain rufen bei suchtmäßgem Konsum extreme Wachheit und Euphorie hervor. Sie werden auch eingenommen, um Schläfrigkeit zu vertreiben und um die körperliche und geistige Leistung zu steigern, etwa bei sportlichen Wettkämpfen oder vor einem Examen. Halluzinogene - psychedelische Drogen wie LSD (Lysergsuredithylamid), Mescalin und PCP (Phencyclidin) - sind von geringem Nutzen für die Medizin. Sie werden von Abhängigen wegen ihrer wahrnehmungs- und denkmusterverndernden Wirkung konsumiert. Marihuana ist ein relativ schwaches Halluzinogen, dessen Einsatz zur Behandlung der bei Krebstherapien auftretenden Übelkeit und zur Senkung des Augendruckes bei bestimmten schweren Glaukomen sinnvoll sein kann. Psychotrope Drogen sind seit Anfang der fünfziger Jahre in Gebrauch. Antipsychotika dämpfen die Symptome von Schizophrenie, wodurch es vielen schizophrenen Patienten mglich ist, die Klinik zu verlassen und sich wieder in das Gemeinschaftsleben einzufügen. Antidepressiva unterstüzen die Genesung von Patienten mit schwerer Depression. Lithiumsalze verhindern oder verkürzen sowohl manische als auch depressive Phasen bei manisch-depressiven Patienten." (aus: ME)
Punk
"Aggressiver, hektischer Rock, der in GB dem No Future-Denken der großen Zahl arbeitsloser Jugendlicher musikalischen Ausdruck verlieh. Als Gegenbewegung gegen Discosound und herkömmliche Supergruppen fielen Punkrocker auch durch ihr oft brutales Verhalten und ihr Outfit (bunt gefärbte Haare, Sicherheitsnadeln, Rasierklingen o. ä. in Wange und Ohrläppchen, zerschlissene Kleidung) aus der Norm." (aus: DFU) > Sample
"(auch Punk; von englisch punk: miserabel, nichts wert; Vorstadtjungen), ein rauer, ungeschliffener Stil der Rockmusik, ursprünglich entstanden in den siebziger Jahren unter Jugendlichen der englischen Mittelklasse. Später verstand man unter Punk den musikalischen Ausdruck von wirtschaftlichem Niedergang und Entfremdung in Groþbritannien. Ihren Höhepunkt hatte die englische Punkrock-Bewegung 1977. Der Punkrock zeichnete sich durch kurze, hektisch-aggressive Songs mit meist zynisch-resignativen Texten und einfachen Harmoniefolgen aus. Zum Punk gehrte darüber hinaus eine bewußt häßliche, zur Selbstverstümmelung neigende Aufmachung, die die Kritik an der Wohlstandsgesellschaft widerspiegelte. Die bekanntesten Punk-Gruppen waren The Troggs, die Sex Pistols aus London, die 1976 mit Anarchy In The UK ihre Debütsingle herausbrachten, und The Clash. Aus den ersten Anstzen der Psychedelic Rock-Szene entstand bald eine über die Musik hinausgehende Punkwelle. Die konservative Presse reagierte auf die aggressiven Bühnen- und Fernsehauftritte der Bands, ihre radikale Gesellschaftskritik und ihren demonstrativen Drogenkonsum mit Unverständnis. Der Punk entstand als ablehnende Reaktion auf die pompös-überfrachtete Musik von Art-Rock-Bands der siebziger Jahre, wie Genesis, Yes oder Emerson, Lake & Palmer. Die musikalischen Vorläufer des Punkrock waren die ursprünglichen, Beat-orientierten Garagenbands der sechziger Jahre, wie die Stooges und die MC 5. Prägenden Einfluß hatte auch die Band The Velvet Underground aus den sechziger Jahren, die avantgardistische Rockmusik mit der Pop-Art ihres Mentors Andy Warhol vermischte. In den frühen siebziger Jahren wurden diese Elemente von Künstlern aus Manhattan, wie Television, Patti Smith und The Ramones, weiterentwickelt, und ihre kollektive Identität wurde mit der Gründung der Szene-Zeitschrift Punk im Jahr 1975 etabliert. Eine führende Figur der Londoner Punkszene war der Modehändler und frühere Kunststudent Malcolm McLaren, der einen radikalen politischen Anarchismus vertrat und die Pariser Studentenproteste des Jahres 1968 unterstützt hatte. Die Boutique "Sex", die McLaren zusammen mit der Modedesignerin Vivienne Westwood in der Londoner Kings Road betrieb, wurde zum Treffpunkt aufstrebender Punkbands. Schon bald war McLaren der Förderer einer der provokativsten Musikszenen des Jahrzehnts. Im Dezember 1976 gingen die Sex Pistols zusammen mit einigen neuen Punkbands wie The Clash, The Damned und The Heartbreakers auf Tournee durch Großbritannien und Nordirland. Doch aufgrund der ablehnenden Haltung der Presse mußten fast alle Auftritte wieder abgesagt werden. Im Mai 1977 brachten die Sex Pistols anläßlich des 25-jhrigen Thronjubilums von Königin Elisabeth II. die Single God Save The Queen heraus, deren Cover ein Porträt der Monarchin mit einer Sicherheitsnadel durch die Lippe zeigt. Die Single erreichte Platz zwei der britischen Pop-Charts. Im November desselben Jahres erschien auf dem Label Virgin das erste Album der Band, Never Mind the Bollocks, eines der zentralen Werke der Punkbewegung. Im Februar 1979 starb der Bassist der Sex Pistols, Sid Vicious (eigentlich John Ritchie), an einer Überdosis Heroin. Gleichzeitig wandten sich The Clash in ihren Songtexten von den sozialen Problemen Groþbritanniens ab und entwickelten sich zu einer konventionelleren Rockband. The Damned karikierten die ursprüngliche Punk-Ideologie auf humorvolle Weise, andere Gruppen kehrten zu den avantgardistischen Anfängen der Bewegung zurück. Trotz dieser kurzen Zeit hatte der Punkrock durch seine kritischen Inhalte und seine radikal- energetische Wirkung großen Einfluß auf die folgenden Generationen der Rockmusik, wie z. B. den New Wave und die amerikanische Hardcore-Bewegung der achtziger und die Grunge-Musik der neunziger Jahre." (aus: ME) > Sample
"rhythmischer Sprechgesang zu einem Hintergrundbeat, der Mitte der siebziger Jahre populär wurde. Der Rap wurde von afroamerikanischen städtischen Jugendlichen entwickelt. Dabei bewegt ein Discjockey (D. J.) auf einem zweiten Plattenteller mit der Hand schnell eine Schallplatte hin und her, so dass zusätzlich zum oder anstatt des eigentlichen Musikstückes vom ersten Plattenteller ein scheuernder oder wummernder Beat zu hören ist. Diese Technik ist als Scratching bekannt. Der oder die "Rapper" tragen dazu in aggressivem, rhythmischem Sprechgesang gereimte Balladen im Slang der Ghettojugend vor. Der Rap wurde bald zum wichtigsten Musikstil der afroamerikanischen Jugendkultur, in der auch Dancefloors (Tanzveranstaltungen) und Breakdance eine entscheidende Rolle spielten. Sowohl schwarze (Run-DMC) als auch weiße (Beastie Boys) Rapgruppen begründeten die Popularität dieser Musikrichtung auch außerhalb der Ghettokultur. Obwohl der Rap seinen ursprünglichen Erfolg den zum Teil drastischen Texten über Jugendbanden, Drogen und Kriminalitt zu verdanken hatte, verzeichneten eher unkritische Künstler und Gruppen, wie MC Hammer, Vanilla Ice und Jazzy Jeff and the Fresh Prince letztendlich die größten Erfolge. Rapmusik stand häufig in der Kritik. Wegen ihrer sehr direkten sexuellen Anspielungen wurde beispielsweise die Gruppe 2 Live Crew wegen Obszönitt angeklagt und freigesprochen. Andere Rapgruppen und Künstler, wie Public Enemy, NWA (Niggers With Attitude), Ice-T und Ice Cube wurden wegen Gewaltverherrlichung sowie Frauenfeindlichkeit und der detaillierten Beschreibung sexueller Handlungen sowie ihren extremen politischen Anschauungen kritisiert. Rap wurde in den neunziger Jahren als Musikstil Teil des amerikanischen Mainstream und ist heute, angereichert mit neuen Stilelementen, als Hip Hop populär." (aus: ME) > Sample
"Ursprungsort sind die schwarzen Slumgebiete und Ghettos nordamerikanischer Großstädte. Diskjockeys richteten auf der Straße ihre mobile sound units auf und unterhielten damit ihr meist jugendliches Publikum mit lauter Musik und lockeren Sprüchen (rap bedeutet im am. Slang etwa: Sprüche klopfen; jmd. vollquatschen; oder auch: sein Recht behaupten), wobei sie versuchten, die Songs elegant miteinander zu verknüpfen. Nach der Verlagerung in Clubs und Diskotheken arbeitete der DJ als eigenständiger Tonkünstler mit mehreren Plattenspielern, Tonbandmaschinen und Rhythmusgeräten. Den Part des "Sprechers" mußte deshalb ein MC (= master of ceremony) übernehmen, der mit meist frechen Sprüchen dem tanzenden Publikum einheizte. So entwickelte sich auf der Grundlage einfacher Schlagzeug- und Baßfiguren, die mit dem Drumcomputer elektronisch erzeugt wurden, eine neue Art rhythmischen Sprechgesangs." (aus: DFU) > Sample
"Rave-Kultur, Bewegung, die sich im Sommer 1988 in England entwickelte. Zu einem Rave treffen sich sehr viele Jugendliche in einer Diskothek oder unter freiem Himmel zum Tanzen. Die dort gespielte Musik hat sich rhythmisch aus Disco- und House-Music entwickelt. Eine Variante ist als Techno bekannt, die ursprünglich aus Deutschland kam und sich dann in England etablierte. Bei all den unterschiedlichen Stilen lassen sich Gemeinsamkeiten feststellen: Ein monotoner Rhythmus von rund 130 Schlägen in der Minute und futuristische Töne, etwa elektronische Piepser. Der monotone Rhythmus kann tranceartige Zustände hervorrufen. Mancher Raver spricht von einer spirituellen Dimension dieser Zustände. Viele Raver gebrauchen die Designer-Droge "Ecstasy". Sie vermittelt ein starkes Wohlgefühl, steigert die Energie und ruft manchmal auch Halluzinationen hervor. Auch andere Drogen sind in Gebrauch, beispielsweise Amphetamine, LSD und Ketamin. Marihuana und Restoril helfen dem Raver am Ende der Nacht, von seinem Trip "runterzukommen". Es ist wohl die Verbindung von lauter, repetitiver Musik mit psychedelischen Lightshows und dem Gefühl der Verbundenheit aller Teilnehmer, was Raves so anziehend für viele Jugendliche macht. Die Drogen sind verboten und können schdliche Auswirkungen haben. Drogenkonsumenten können sich krank fühlen, einen Kontrollverlust erfahren und ihr Langzeitgedächtnis kann beeinträchtigt werden. Im Zusammenhang mit Drogenkonsum auf Rave-Partys sind auch Todesfälle aufgetreten. Die Raves in ihrer ursprünglichen Form werden vor allem in England gepflegt; aber die Kultur etablierte sich mittlerweile auch in Mitteleuropa." (aus: ME) > Sample
"Die seit Jahrzehnten auf Jamaica vorherrschende Musikrichtung, die afrikanische und karibische Rhythmen mit Rhythm and Blues- und Gospelementen verbindet. Als Art "Volksmusik der Unterprivilegierten" zeigt sie deutliche sozialkritische Grundzüge, die sich in den oftmals rebellischen Texten widerspiegeln." (aus: DFU)
"Aus den schwarzen Ghettos kommend brach R & B mit den Konventionen weißer Popmusik. Er brachte eine Synthese von Beat, Blues, Gospel und Swing. Beherrschende Elemente sind die elektrische Gitarre, das Tenor-Saxofon und der Sänger, der sich gegen die harte Rhythmusgruppe durchsetzen mußte." (aus: DFU)
"Facettenreicher Oberbegriff für die populären Musikstile unserer Zeit, die sich im Anschluß an den Rock'n'Roll entwickelt haben und die u. a. im Blues und im Country & Western wurzeln." (aus: DFU) > Sample
"Rock-Festivals, Veranstaltungen, bei denen hauptsächlich junge Menschen zusammenkommen, um Rockmusik zu hören. Die Wurzeln der Rock-Festivals reichen zurück zu den Folk-, Blues- und Jazzfestivals der fünfziger Jahre in den USA. 1965 spielte Bob Dylan auf dem Newport Folk Festival erstmals mit elektronisch verstärkten Instrumenten. Damit begann die Geschichte der Rock-Festivals. Zu dieser Zeit entstand in Kalifornien die Hippiebewegung, die eine antimaterialistische Haltung vertrat und die Verbindung von Rockmusik mit dem Konsum psychedelischer Drogen kultivierte. Ausdruck fand dies in großen Zusammenkünften in San Francisco wie dem Acid Test in der Longshoreman's Hall (1966) und The First Human Be-In im Golden Gate Park (1967). Beim Monterey International Pop Festival, das im Juli 1967 stattfand, waren mehr als 50 000 Menschen. Bei dieser spektakulären Veranstaltung erhielten die Bands nur ihre Unkosten als Gage, die übrigen Einnahmen wurden für soziale Zwecke verwendet. Ähnlich war es beim Woodstock Music and Arts Fair, der im August 1969 bei Bethel (New York) stattfand und zu dem mehr als 400 000 Menschen gekommen waren. Tragisch endete ein Auftritt der Rolling Stones während des Altamont Festivals 1969 in Kalifornien, als ein Zuschauer von einem Mitglied der Hell's Angels, die den Ordnungsdienst stellten, erstochen wurde. Rock Festivals wurden in den siebziger und achtziger Jahren immer kommerzieller. In Watkins Glen (New York) kamen 1973 etwa 600 000 Menschen, das US- Festival '83 in Kalifornien zog 725 000 Fans an. Das 1985 von Bob Geldof organisierte Festival Live Aid fand zeitgleich in London und Philadelphia statt. Die Einnahmen wurden Hilfsorganisationen zur Verf¸gung gestellt, die sich für die Bekämpfung von Hunger und Armut in der Dritten Welt einsetzen. Zu den größten Open-Air-Veranstaltungen in Deutschland zählt neben zahlreichen lokalen Rockveranstaltungen in Stadien oder anderen groþen Freiflchen das alljährlich am Nürburgring stattfindende Festival Rock am Ring, bei dem international bekannte Hardrock- Bands auftreten." (aus: ME) > Sample
"Bezeichnung für einen ab Mitte der fünfziger Jahre bei Jugendlichen kommerziell äußerst erfolgreichen amerikanischen Musikstil, der schwarzen Rhythm-and- Blues mit Elementen der weißen Countrymusic verschmolz. Der sexuell doppeldeutige Ausdruck "Rock 'n' Roll" ist bereits in vielen alten Blues-Texten vorzufinden. 1954 übernahm ihn der Radio-Discjockey Alan Freed als Titel seiner beliebten Sendung Alan Freed's Rock 'n' Roll-Party. Dieser Sendetitel wurde daraufhin zum Etikett der gesamten neuen Musikrichtung. Der Rock 'n' Roll entstand im Süden der Vereinigten Staaten, wo weiße, mit der Tradition der Countrymusic aufgewachsene Jugendliche sich für den Rhythm-and-Blues afroamerikanischer Herkunft zu interessieren begannen und diesen auch nachspielten. Elvis Presleys einzigartiger Aufstieg zum Superstar, der als weißer Interpret ursprünglich schwarze Titel sang, (wie Willie Mae Thortons Hound Dog) ist ein Beispiel unter vielen. War bisher die amerikanische populäre Musik streng nach Rassen und Genres getrennt, überwand der Rock 'n' Roll diese Schranken. Auch aus diesem Grund wurde der neue Sound von der amerikanischen Öffentlichkeit als anstößig und unmoralisch abgelehnt. Aber gerade das zusammen mit seiner vitalen Kraft machte ihn bei Jugendlichen zu einem tanzbaren Ausdruck eines rebellischen Lebensgefühls. Das Phänomen des Rock 'n' Roll ist auch deshalb so bedeutend, weil sich mit ihm eine spezifische Jugendkultur als wirtschaftlich mit Abstand umsatzstärkster Teil der Musikindustrie durchgesetzt hat. Damit wurden die Voraussetzungen für unsere heutige Popmusik als massenmedial verbreitete Musik geschaffen. Radiosender und die Einführung billiger Kofferradios waren eine weitere Voraussetzung für den Siegeszug des Rock 'n' Roll. Die wichtigsten Musiker des Rock 'n' Roll sind die aus der Chicagoer Rhythm-and-Blues-Tradition stammenden Chuck Berry und Bo Didley, die weißen Südstaatler Elvis Presley und Jerry Lee Lewis, die Texaner Roy Orbison und der stilbildende Buddy Holly, Little Richard und Fats Domino, Bill Haley und seine Comets (mit dem legendären Rock Around the Clock, 1955) und Gruppen wie The Platters oder die Drifters. Anfang der sechziger Jahre wurde der Rock 'n' Roll vom Twist und vom englischen Beat mit den Beatles abgelöst." (aus: ME)
"Sanfte - sprich leise - Rockmusik, die sich bei uns als Kuschelrock einen Namen gemacht hat. Sicherlich keine eigenständige Stilrichtung, da nur die Lautstärke maßgeblich ist. Umspannt die gesamte Bandbreite moderner Pop- und Rockmusik." (aus: DFU) > Sample
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Folkrock
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Electro
PopHardrock
Heavy
MetalHip Hop
House
Jazz
Middle
of the roadWave
Punk
Reggae
Rap
Rhythm & Blues
Rock
Soft
RockSoul
Tekkno
Singer/
SongwriterSchlager
Protest
SongNoise
Indie
Experi-
mentalBlues
Lieder-
macherEthnic
Dub
Rave
Disco
Dance
Under-
groundEasy
ListeningNDW
Dancefloor
Ska
Country
Rock
"Kurzform für die seit den fünfziger Jahren von Schwarzen gespielte populäre Soul Music. Im Soul laufen verschiedene musikalische Entwicklungsstrnge zusammen. Vom Rhythm-and-Blues, einem vom Jump abgeleiteten popularisierten Blues-Stil, übernimmt er die betonte rhythmische Komponente und die formale Gliederung, vom Gospel die ausdrucksvolle und intensive Stimmführung, vom Jazz die improvisatorischen Elemente und einen Teil der Instrumentierung und Phrasierung, vor allem beim Einsatz von Saxophonen und Bläsersätzen. Außerdem beinhaltet der Soul ein identifikatorisches Moment, das ihn in den sechziger Jahren in Verbindung mit der Black- Power-Bewegung (siehe Afroamerikaner) in den USA auch zur politisch-musikalischen Ausdrucksform schwarzen Selbstbewußtseins werden läßt. Soul ist eng mit einzelnen Musikerpersönlichkeiten verbunden. Einer der Pioniere ist der blinde Snger und Pianist Ray Charles, der bereits Anfang der fünfziger Jahre auf populäre Weise Blues, Gospelgesang und Jazzpiano kombinierte. King Curtis' charakteristisches kreischendes Stakkato-Saxophon prägte um 1960 die rhythmische Spielweise zahlreicher Soulmusiker. Mit den Sängern Wilson Pickett und James Brown, der sich selbst "The Godfather of Soul" nannte, bekam Soul ab der frühen sechziger Jahren zunehmend auch eine kommerzielle Dimension, die sich in Millionenverkufen niederschlug. Zentrum der Musikproduktion war Memphis, veröffentlicht wurde auf Labels wie Atlantic und Motown. Mit der Verbesserung der Studiotechnik wurden die Aufnahmen und Arrangements komplexer (The Temptations: Papa was a Rolling Stone, 1972). Die Entpolitisierung und Kommerzialisierung der Soul Music führte um 1974 zum Entstehen der Disco-Welle, ihre Vermischung mit Rock-Elementen bereits um 1970 zum Funk. Inzwischen sind die Grenzen zu verwandten Stilen wie Funk, Fusion, Pop und Hip Hop oft fließend, Soul wurde immer mehr zum allgemeinen Begriff für schwarze Musik. Wichtige Musiker und Gruppen des Soul sind: Chaka K han, Aretha Franklin, Marvin Gaye, Gladys Knight & The Pips, Isaac Hayes, Otis Redding, Diana Ross and The Supremes, Percy Sledge, Sam Cooke, Sly and The Family Stone, Ike and Tina Turner und Stevie Wonder. (aus: ME)
"Im Grunde ein Synonym für die "schwarze Popmusik" in den USA. In der Soulmusik verschmelzen weltliche Rhythm & Blues-Elemente mit kirchlichen Gospel-Elementen." (aus: DFU)
Spiritual, zum einen als Spiritual Song (englisch: geistliches Lied) die Bezeichnung des religiösen Volksgesanges der weiþen Bevlkerung Amerikas, entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts in den Massenveranstaltungen der religisen Erweckungsbewegung. Die Ursprünge dieser Lieder liegen in religiösen Balladen, säkularisierten Volksliedern und evangelischen Kirchenliedern englischer Theologen wie Isaac Watts. Spirituals wurden allgemein aus einem Bestand bereits bekannter Melodien, aus so genannten "floating verses" (schwebenden Strophen), Refrains und angehängten Formeln wie "glory, hallelujah" gedichtet.Der Begriff wurde andererseits von den als Sklaven in die USA gebrachten Afrikanern für ihre Negro Spirituals übernommen, die eine Verbindung europäischer Musikformen mit der Emotionalität und spezifischen Gestaltungsmerkmalen afrikanischer Musik darstellen. Vor allem in melodischer und rhythmischer Hinsicht wurde vieles aus der afrikanischen Tradition übernommen. Dazu kam das Call-and-Response-Prinzip der afrikanischen Musik als feste strukturelle Komponente. Negro Spirituals wurden ursprünglich einstimmig gesungen, später kamen polyrhythmische Begleitung mit diversen Instrumenten sowie Fingerschnippen, Händeklatschen und Fußstampfen dazu. Ihren Durchbruch erlebten die Negro Spirituals nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg. Das erste veröffentlichte Spiritual war vermutlich Roll Jordan Roll (1862). Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelten sich aus den ursprünglich einfachen Formen höchst komplexe, mehrstimmige Gesnge. Thematisch setzten sich Negro Spirituals meist mit der sozialen Realität der amerikanischen Sklaven auseinander; sie wurden als Arbeitslieder benutzt und enthielten manchmal geheime Informationen als verschlüsselte Kommunikation, z. B. die Chiffre "promised land" (das gelobte Land) als Codewort für den freien Norden der USA. Einige der bekanntesten Negro Spirituals, die auf europäischen Vorbildern beruhen, sind Deep River, Nobody knows the trouble I've seen und Swing low sweet Chariot. In den dreißiger Jahren entwickelten sich aus den Negro Spirituals der schwarzen Landbevlkerung die Gospels als religise Lieder der Groþstadtbevlkerung. Zu den bekanntesten Interpreten von Negro Spirituals im 20. Jahrhundert zählen u. a. Sister Rosetta Tharpe und Mahalia Jackson. (aus ME)
Techno, Bezeichnung für eine Form der Popmusik, die formal charakterisiert ist durch einen Viervierteltakt mit gleichmäßiger Betonung jedes Takt-Viertels (so genannter "4-to-the-floor-Rhythmus") mit einem Tempo zwischen 130 und 200 bpm (beats per minute, das sind Takt-Viertel pro Minute). Technomusik wird ausschlieþlich mit elektronischen Musikinstrumenten wie Synthesizer, Sampler (siehe Sampling) und Drumcomputern erzeugt und ist generell Instrumentalmusik. Die Komposition folgt deshalb weniger dem in der Rockmusik üblichen Schema von Strophe, Refrain und Solo, sondern besteht in der Abfolge und Überlagerung von kurzen, zwei bis acht Takte langen, rhythmischen und melodischen Motiven (siehe elektronische Musik).
Der Begriff Techno wurde Mitte der achtziger Jahre weitgehend synonym mit den Begriffen Electronic Body Music oder Industrial Music für aggressive, teils elektronisch erzeugte Rockmusik benutzt. Eine eigene Bedeutung bekam der Begriff, als in Detroit Musiker wie Juan Atkins, Derrick May, Kevin Saunderson und andere die Produktionsmethoden der in Chicago und New York entstandenen House Music mit Einflüssen europäischer elektronischer Musik, insbesondere der deutschen Gruppe Kraftwerk, englischer New Wave-Bands wie Depeche Mode und afroamerikanischer Funk-Musik (z. B. des P-Funk-Imperiums um George Clinton) verbanden und dafür den Namen Techno benutzten. Diese Musik wurde ab 1988 weltweit
verbreitet, fand allerdings zu dieser Zeit nur wenige Anhänger. Während in den USA bis zum heutigen Tag unter den afroamerikanischen Jugendlichen Hip Hop, unter den weißen Jugendlichen Rockmusik sehr viel populärer ist, dominierte in den Diskotheken Südenglands und Kontinentaleuropas zu dieser Zeit der mit ähnlichen Mitteln produzierte, aber auf den ganz speziellen Sound eines bestimmten Synthesizers des Roland TB-303 festgelegte Acidhouse. Die damaligen Acidhouse-Parties mit der in einen nicht abbrechenden Fluß
ineinander gemischten Musik, ihrem dichten künstlichen Nebel, durchgängigen Stroboskop-Geflacker und der Modedroge Ecstasy sehen jedoch schon wie die späteren Techno-Parties aus und stellen den Beginn der Rave-Kultur dar.Nachdem Musiker und Publikum das Interesse am Acid-Sound verloren, griff man überall auf das freiere Klangkonzept und den attraktiven Namen der Techno-Musik zurück. Die entstehenden Szenen sammelten sich dabei um kleine, neuentstandene Plattenfirmen. So wurde Techno 1990 u. a. durch die Produktionen der englischen Plattenfirma Warp, der deutschen Firma Low Spirit, der belgischen Firmen Music man und R Techno-Parties fanden in riesigen Hallen oder Zelten statt, etwa die Mayday-Veranstaltungen in Deutschland oder die Universe-Parties in England. Die Stars der Szene waren die DJs, z. B. Westbam oder Sven Väth, während die Musiker sich hinter einer Fülle von Pseudonymen und Projekt-Namen versteckten. Durch als Demonstrationen angemeldete Umzüge durch die Straßen europäischer Großstädte verlor Techno seinen Underground-Charakter und avancierte zur bedeutendsten Jugendkultur der neunziger Jahre. Dafür belädt man möglichst große Lastwagen mit möglichst leistungsstarken Musikanlagen und zieht für einen guten Zweck, der allerdings selten genau beschrieben ist, auf jeden Fall für gemeinsamen und friedlichen Spaß, demonstrierend durch die Stadt. Ein Beispiel ist die jährlich stattfindende Berliner "Love Parade", die 1989 mit 2 000 Beteiligten startete. 1996 waren mehr als eine halbe Million Besucher aus aller Welt angereist. Ähnliche Veranstaltungen sind die Züricher "Street Parade", der Kölner "Night Move" oder der Münchener "Union Move".
Im Zug dieser Popularisierung entstand zunehmend Musik, die Elemente der Technomusik mit populären Mustern, etwa des deutschen Schlagers oder kommerziellen Raps verbindet, um den für einen Hitparadenerfolg wesentlichen Wiedererkennungswert zu erzeugen. Diese Entwicklung, zusammen mit den vielen entstandenen Stilrichtungen, führt dazu, daß der Ausdruck Techno heute kaum mehr eine bestimmte Musik bezeichnet, sondern eher noch eine Art und Weise, Musik zu produzieren und zudem eine Art, Musik zu hören und Parties zu feiern." (aus ME) > Sample
"Der Begriff - die unterschiedliche Schreibung verdeutlicht den unterschiedlichen "Härtegrad" der Stilrichtung - beschreibt eine Musik, die sich aus dem House-Stil entwickelt hat, wobei hier ein deutlicher Entwicklungsschwerpunkt auf der deutschen DJ-Szene (Sven Väth, WestBam, Marusha u. a.) liegt. Auch Techno basiert auf der technischen Klangerzeugung und der Sampling-Technik.
Die häufig nahezu textfreie Musik wird synthetisch am Computer erzeugt und zeichnet sich durch extrem monotone Rhythmen aus. Sie besteht eigentlich nur aus immer wiederkehrenden Wiederholungen, Spund-Zitaten und bekannten Versatzstücken. Ähnlich wie bei House funktioniert das "Musikhören" bei Techno im Grunde nur im Rahmen einer ausgedehnten Partyszene, bei der die unheilvolle Verquickung von music, dance and drugs (Ecstasy, Speed) ein stark individualisiertes, egoistisches Musikerlebnis ermöglicht." (aus: DFU) > Sample
"vokal oder volkstümlich ausgeführte Musik, die mündlich tradiert und durch Hören erlernt wird. Die Komponisten der Volksmusik sind in der Regel anonym. Volksmusik findet sich in allen Gesellschaften und existiert unter verschiedensten sozialen und kulturellen Bedingungen. Sie beschäftigt sichüberwiegend mit dem bäuerlichen und ländlichen Leben ihrer Interpreten. Das Gegenteil von Volksmusik ist klassische bzw. Kunstmusik. Die Bezeichnung Folk Music steht für die traditionelle Volksmusik Großbritanniens und der USA.
Volksmusik und Gemeinschaft
Volksmusik wird von Mitgliedern einer Gemeinschaft ausgeführt, die in der Regel keine hochausgebildeten Musikspezialisten sind, und sie steht oft im Zusammenhang mit dem Jahreszyklus oder mit Aktivitäten in der Gruppe, wie z. B. Ritus, Arbeit und Kindererziehung. Volksmusik ist hauptsächlich in ländlichen Gebieten beheimatet und wird meist in vereinsmäßig organisierten Gruppen (Blasmusikgruppen, Trachtenkapellen) ausgeübt. Durch die Weitergabe eines Volksliedes von Sänger zu Sänger besteht die Tendenz, daß es sich verändert. Ein Volkslied entwickelt daher Variationen, die einer allmählichen, vielleicht kaum wahrnehmbaren Veränderung unterliegen und in vielen Formen vorliegen. Da viele Menschen an dem Prozeß beteiligt sind, durch den sich die Gestalt eines Liedes bestimmt, bezeichnet man diesen Vorgang als Gruppen-Rekreation. Volksmusik wird normalerweise von der Kunstmusik nahe gelegener kultureller Zentren beeinflußt (z. B. Städte, Höfe, Klöster). Im Allgemeinen ist sie aber eine Musik, die außerhalb von Institutionen wie Schule und Kirche lebendig ist. Die Grenzen zwischen Volksmusik und anderen Musikarten sind nicht eindeutig. Lieder aus dem Bereich der klassischen Musik werden manchmal von den Volksgemeinschaften übernommen. Popmusik, die sich in urbanen Kulturen entwickelt hat und durch die Massenmedien verbreitet wird, trägt einige Merkmale der Volksmusik. Volkskulturen bringen manchmal musikalische Fachleute hervor. Obwohl es in vielen Kulturen, die auch eine gelehrte Musiktradition besitzen, eine volksmusikähnliche Musik gibt, wie beispielsweise in Indien, China und im Mittleren Osten, so spielt diese doch innerhalb der Gesellschaften und im Verhältnis zu anderen Musikrichtungen unterschiedliche Rollen. In Indien z. B. wird zwischen klassischer und Volksmusik schärfer unterschieden als im Westen, während ein Musiker im Mittleren Osten wahrscheinlich eher in beiden Genres, dem klassischen und dem volksmusikalischen, zu Hause ist. Im Iran wird Volksmusik als "Regionalmusik" bezeichnet und die Ausführenden sind Musiker, die sogar spezialisierter als die in der klassischen Tradition Stehenden sind. Der Begriff Volksmusik wird daher nicht nur auf Kulturen ohne musikalische Verzweigungen angewandt, die keine mit der Volksmusik kontrastierende klassische Musik besitzen. Im Allgemeinen assoziiert man Volksmusik mit der Art und Weise, wie sie unterrichtet und erlernt wird, mit ihrer relativen Einfachheit und durch ihren Bezug zu einer ethnischen oder nationalen Gruppe.
Musikalische Struktur
Obwohl die Volksmusiken der europäischen Kulturen große Unterschiede aufweisen, sind ihnen doch einige übergeordnete Merkmale gemeinsam. Die musikalische Struktur ist einfach und besteht meist aus Liedern in Strophenform. Der am häufigsten verwendete Strophentyp ist die so genannte "Volksliedstrophe"mit dem Reimschema ABAB (manchmal auch ABBA). Ein Großteil der instrumentalen Volksmusik repräsentiert eine solche Abfolge von Versen, die jeweils wiederholt oder einmal variiert werden. Das melodische Material europäischer Volksmusik steht in engem Zusammenhang mit dem der Kunstmusik. Siebenton-Skalen, auf denen manchmal Tonalittäen und Modi (wie in der mittelalterlichen Kirchenmusik) aufbauen, sind weit verbreitet. Die Modi des Dorischen und des Mixolydischen sind für das englische Volkslied typisch, sowie die phrygische Tonart für das spanische. Besonders häufig sind in Europa pentatonische Skalen - fünf Töne in Ganztonschritten (wie die schwarzen Tasten des Klaviers angeordnet). Kinderlieder, Auszählreime und kultische Lieder aus vorchristlicher Zeit bestehen aus einfacheren Skalen aus drei oder vier Tönen. Der Rhythmus lehnt sich manchmal an die Versbildung (die metrische Struktur von Lyrik) an. Englische Volkslieder basieren oft auf Texten mit vierfüþigen Jamben und die begleitenden Melodien richten sich meist nach einem von drei rhythmischen Mustern." (aus: ME)
Abbreviations
DFU: "Der fremdsprachliche Unterricht" Englisch 1/1997
ME: Microsoft Encarta Enzyklopädie 1998